Umdenken

Wer Geld anlegt, will dafür etwas haben - Zinsen, Dividenden, Kursgewinne oder andere Formen von Rendite.

Der Normalfall, sollte man meinen. Und dennoch stellt sich die Frage, ob diese Ausgangsbasis einer jeden Geldanlage heute überhaupt noch stimmt. Denn wie lässt es sich erklären, dass Millionen von Anlegern in ganz großem Stil deutsche Staatsanleihen zeichnen, deren Rendite nahe bei null Prozent liegt?

Die Erklärung ist einfach: Die Sorge um den Verlust des Kapitals ist so groß, dass Renditeerwägungen quasi keine Rolle mehr spielen, stattdessen das Kapital dort angelegt wird, wo ein nomineller Kapitalerhalt gewährleistet ist. Und das trifft aktuell auf deutsche Staatsanleihen zu.

Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass bei gut zwei Prozent Inflationsrate auch bei nomineller Erhaltung des Kapitals dieses real kleiner wird. Ein gänzlicher Verzicht auf Rendite und Risiko ist damit nicht der richtige Weg, denn zumindest eine Rendite in Höhe der Inflationsrate sollte auch in unsicheren Zeiten das Minimalziel sein. Und mit 1,75 Prozent Garantiezins sowie 4 Prozent Überschussbeteiligung ist vor diesem Hintergrund die gute alte Lebens- und Rentenversicherung für mittel- und langfristig orientierte Anleger im Grunde unschlagbar.