Beratungsqualität

Ausführlich widmet sich das Extrablatt des Versicherungsjournals in seiner Ausgabe 4/2010 (Seiten 16 ff.) der Qualität in der Finanzberatung.

Richtig wird darauf hingewiesen, dass in den letzten Monaten viel zu oft die Diskussion um die Beratungsqualität ausschließlich auf das Argument „Provisionsberatung vs. Honorarberatung“ verkürzt wurde.

Als weitere Qualitätsfaktoren werden genannt: Qualifikation, Produktinformationsblätter, Beratungsdokumentation, Haftung und Qualitätssicherung.

Gerne wollen wir als DVAG Deutsche Vermögensberatung weitere Qualitätsfaktoren ergänzen, denn die Qualität in der Finanz- und Vermögensberatung ist ein sehr vielschichtiges Thema:

  1. Produkt- vs. Konzeptberatung: Erhält der Kunde Informationen über ein einzelnes Produkt oder basiert die Beratung auf dem Lebensentwurf des Kunden mit seinen Zielen und Wünschen sowie seinen finanziellen Möglichkeiten?
  2. Einbranchen- vs. Allfinanzberatung: Bezieht der Berater lediglich die Produkte einer Teilbranche des Finanzmarktes ein (Versicherungsvertreter, Versicherungsmakler, Bankberater, Bausparvertreter) oder gehen in die Gesamtkonzeption die Produkte des Gesamtmarktes mit ihren vielfältigen Wechselwirkungen ein?
  3. Produktqualität: Berater in der Finanzbranche sind Händler, und die Beratungsleistung des Händlers wird immer auch durch die Qualität der Produkte bestimmt, die vermittelt werden.
  4. Vertriebssteuerung: Wird der Berater über Geschäftspläne, Wettbewerbe und Vertriebsziele des Produktgebers gesteuert oder handelt es sich um einen Berater, der eigenständig ohne Steuerungsimpulse von Außen nach Maßgabe der Ziele und Wünsche des Kunden beraten kann?
  5. Servicebereitschaft: Ist der Berater auch nach Abschluss von Verträgen erreichbar und schnell verfügbar, wenn es um Service geht?
  6. Und zu guter letzt sind die Persönlichkeitsmerkmale des Beraters sehr maßgeblich für Beratungsqualität: Kann der Berater gut erklären, spricht er die Sprache des Kunden, ist er redlich usw.

Summa summarum: Allein schon hier sind zusammen mit den Hinweisen aus dem Versicherungsjournal über 10 Bestimmungsgrößen für die Qualität der Beratung angeführt.

Anlass genug, das Thema in keinem Fall auf das Vergütungsmodell zu reduzieren.