Kapriolen
So manche Kapriole hat die anhaltende Phase der Null- und Negativzinsen bereits hervorgebracht.
Was sich aber wohl durch kein Gesetz einschränken lässt, sind Verkaufsdruck und daraus resultierende Fehlberatung durch Produkt- und Zielvorgaben, die vor allem Banken und Sparkassen ihren Beratern setzen.
Dies greift erneut eine aktuelle Studie „Anlageberatung in Deutschland – The Bankers View“ der European Business School auf (siehe Versicherungsjournal vom 16. August 2011).
Rund 1.400 Bankberater wurden befragt. Der Tenor: 13 Prozent halten die ihnen diktierten Vertriebsvorgaben für unrealistisch, 32 Prozent für schwer erreichbar. 39 Prozent geben an, sich durch Vertriebsvorgaben belastet zu sehen. In 5 Prozent der Fälle kollidieren die Vorgaben fast immer mit den Kundeninteressen, in 34 Prozent der Fälle trifft dies häufig zu. Ein weiteres Ergebnis: In 75 Prozent der Fälle bestimmt die Provisionsmarge der Bank, welches Produkt in den Zielvorgaben im Vordergrund steht.