Marketing
Es gibt gutes und weniger gutes Marketing.
So auch beim Thema gesetzliche Rentenversicherung, denn bei der Diskussion um das gesetzliche Rentenniveau wird im Regelfall der so genannte „Eckrentner“ als Vergleichsmaßstab herangezogen. Also eine Art „Durchschnittsrentner“.
Wie schnell das im Einzelfall in die Irre führen kann, greift DIE WELT in ihrer Online-Ausgabe auf. So darf beispielsweise ein Elektroinstallateur im Jahr 2040 mit rund 1.452 Euro gesetzlicher Rente rechnen. In Berlin wird dies einer realen Kaufkraft von 1.369 Euro, in München einer Kaufkraft von 1.113 Euro entsprechen.
Der Grund für diese Differenz ist naheliegend: München ist ein teures Pflaster, die gesetzliche Rentenversicherung nimmt darauf aber keine Rücksicht, d.h. die Höhe der Rente ist vollkommen unabhängig von Unterschieden in den Lebenshaltungskosten.
Was heißt das? Menschen, die in teuren Großstädten wie München, Hamburg, Stuttgart, Düsseldorf oder Köln leben, haben eine deutlich höhere Versorgungslücke als z.B. Menschen, die in strukturschwächeren und deshalb kostengünstigen Regionen leben.
Da die Politik dies nicht berücksichtigt, gibt es im Grunde nur einen Weg: Private Vorsorge so aufstocken, dass auch die Kaufkraft angemessen berücksichtigt ist.