Schon gewusst?
Bei der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) ist bereits jeder vierte Finanzcoach weiblich.
Dem Großteil der Menschen fällt es unfassbar schwer, sich selbst einzuschätzen. Das haben auch die Psychologen Ethan Zell und Zlatan Krizan der Universitäten in North Carolina und Iowa State festgestellt. In einer Untersuchung kamen sie zu der Erkenntnis, dass die Mehrheit der Befragten nicht in der Lage ist, ihre eigene Intelligenz, akademische Kompetenz oder auch berufliche und sportliche Fähigkeiten korrekt einzuschätzen. Entweder stuften sich die Untersuchten sehr viel besser oder sehr viel schlechter ein. Eine Übereinstimmung zwischen Selbstbild und der objektiv gemessenen Leistung gab es nur in den seltensten Fällen. **
Wie oft Menschen daran scheitern, sich selbst korrekt einzuschätzen, zeigen viele Alltagsbeispiele. Befragt man Autofahrer nach ihrem Fahrverhalten, geben rund 80 Prozent an zu den besten 30 Prozent aller Fahrer zu gehören. Schon auf den ersten Blick wird klar, dass diese Rechnung nicht aufgeht. Auch bei Unternehmensgründern beobachtet man das Phänomen. Schließlich ist jeder fest überzeugt, dass sich das eigene Unternehmen im schwierigen Markt behaupten kann, auch wenn die Statistik dagegenspricht.
Fehlerhafte Selbsteinschätzung macht auch vor den eigenen Finanzen nicht halt. Hier kann sie allerdings nicht nur zu falschen Entscheidungen führen, sondern auch schnell teuer werden. Schließlich hat jeder schon mal gedacht „Schlimme Dinge passieren vielleicht den anderen, aber nicht mir“. Wer sich dessen aber so sicher glaubt, dass er auf Hausratsversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung verzichtet, steht im Ernstfall mit leeren Händen da. Auch beim Thema Geldanlage ist die Gefahr der Fehleinschätzung groß: Hals über Kopf hat man sich bei den eigenen Anlagen verzockt, weil man denkt, die Risiken besser beurteilen zu können, als es tatsächlich der Fall ist. Doch auch Unterschätzung kann problematisch werden. Wer annimmt, mit einem kleineren Gehaltscheck lohnt sich keine Altersvorsorge, verspielt Möglichkeiten.
Ein neutraler Blick von außen kann das Selbstbild entzerren und vor so mancher Fehleinschätzung bewahren. Ein Vermögensberater bringt zum Beispiel bei Finanzen und Versicherungen das nötige Fachwissen mit und hilft, sich von der rosaroten Brille zu trennen. Er erkennt Lücken und Potentiale und kann mit der nötigen Distanz sowohl das Risiko für Selbstüberschätzung als auch -unterschätzung minimieren. Zusätzliches Plus: Eine gute Beratung kann außerdem auch so manche Selbsterkenntnis liefern. Oft wird im Gespräch erst klar, wie die eigenen Wünsche überhaupt aussehen.
** Studie: Zell, E., & Krizan, Z. (2014). Do people have insight into their abilities? A metasynthesis. Perspectives on Psychological Science, 9(2), 111-125.