Euro (-7%) abermals ein erfreulich hoher Jahresüberschuss gelungen. Die Rede ist vom zweitbesten Geschäftsjahr in der Unternehmensgeschichte. Dem Gründer, Vorstandschef und Großeigner Prof. Dr. Reinfried Pohl hat der Aufsichtsrat am Freitag den Vertrag als Vorstandsvorsitzer um fünf Jahre verlängert.
„Ich nehme diese Herausforderung an und beabsichtige, diesen Vertrag auch zu erfüllen”, verspricht Pohl, der Ende April 82 Jahre alt wird und offenbar noch immer nicht ans Aufhören denkt. Längst sind auch seine beiden Söhne Andreas und Reinfried in die Geschäftsleitung der Familienholding eingestiegen. Seit einer Kapitalerhöhung um 25% vor gut einem Jahr hält die Familienholding der Pohls nun rund 60% und der Versicherungskonzern Generali 40% an dem Finanzvertrieb (vgl. Nr. 134 vom 24.11.2008). An der Familienholding wiederum halten Pohl senior 48% und seine beiden Söhne jeweils 26%.
„Während andere Unternehmen Verluste schreiben oder ganz vom Markt verschwinden, baut die DVAG als familiengeführter und leistungsorientierter Finanzdienstleistungskonzern ihre Stärken weiter aus und festigt damit ihre Spitzenposition unter den Finanzvertrieben”, kommentiert Pohl den 139-Mill.-Nettogewinn, der gleichwohl um fast 7% rückläufig war. Die Umsatzerlöse sind im vergangenen Jahr um über 10% auf 1,1 Mrd. Euro zurückgegangen, weil ja derzeit nicht jede Beratung und Betreuung notwendigerweise zu einem provisionswirksamen Abschluss führe. Die knapp 37 400 Berater (+0,5%; davon 16 000 hauptberuflich) betreuen mittlerweile 5,4 Mill. Kunden, berichtet das Allfinanz-Urgestein. Die DVAG habe im letzten Jahr 300 000 Neukunden gewinnen können. Mit ihrer neuen Wachstumsinitiative „Columbus” will die DVAG „weitere Bürgerinnen und Bürger für den gefragten Beruf des Vermögensberaters begeistern und mehr denn je erste Adresse für Menschen sein, die sich für eine chancenreiche Tätigkeit als Berater in der Finanzkrise interessieren”. Bei den Vermittlungsergebnissen streicht Pohl den erfolgreichen Vertrieb von Produkten der Generali-Versicherungsgruppe sowie der Badenia Bausparkasse heraus. So sei die Vermittlung von Kompositversicherungen um fast 16% (nach Versicherungsprämie) gestiegen, v.a. wegen des blühenden Absatzes von Kfz-Versicherungen. Weiter ausgebaut werden konnte zudem die „Premium-Partnerschaft” mit der Deutschen Bank.