Kapriolen
So manche Kapriole hat die anhaltende Phase der Null- und Negativzinsen bereits hervorgebracht.
Die Wirtschaft und die Bürger eines Landes mit Geld zu versorgen. Diese Aufgabe erfüllen Banken und Sparkassen mit Blick auf die seit Monaten herrschende Kreditverknappung nur noch ganz am Rande. Stattdessen wurde ein neues Geschäftsfeld entdeckt, nämlich der Verkauf von Finanz- und Vorsorgeprodukten an Privatkunden.
Dazu Hermann-Josef Tenhagen, verantwortlich für den Bericht „Banken im Test“ in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Finanztest:
„In unserem Beratungstest von 21 Banken und Sparkassen haben wir festgestellt, dass es kaum eine Bank interessiert, welchen Kunden sie vor sich hat. Ein Drittel der getesteten Banken schaffte es nicht einmal, den Kunden zu erklären, dass mehr Rendite immer mit mehr Risiko verbunden ist. Beratungsleistung: mangelhaft. Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, und allen Bankkunden müssen wir leider empfehlen: Passen Sie auf sich auf, wenn Sie 2010 zur Bank gehen!“
Wir möchten an dieser Stelle nicht weiter auf die katastrophalen Testergebnisse eingehen, den Rat von Herrn Tenhagen aber ergänzen:
Die Banken und Sparkassen sollten sich auf ihre Kernaufgaben zurückbesinnen (siehe oben) und ihre Beratungstätigkeit grundlegend überdenken. Denn sie schädigen mit ihren Aktivitäten nicht nur die eigenen Kunden, sondern eine ganze Branche.
Und jeder Bürger sollte – so wie er vor dem Gang zum Finanzamt einen Steuerberater konsultiert – vor dem Gang zu einer Bank oder Sparkasse einen Vermögensberater der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) aufsuchen.