
Marketing
Es gibt gutes und weniger gutes Marketing.
„Die Anreize der Branche verführen Vertreter systematisch zu Falschberatungen: Nur wer verkauft, bekommt Geld, heißt der Leitspruch. Wer rücksichtslos Versicherungen vertickt, wird reich belohnt – auch mit Luxusreisen und gekauften Frauen. Bestraft wird, wer besonnen berät und vor sinnlosen Vertragsabschlüssen warnt. Sein Konto bleibt leer. Es ist ein System, das Gier und Selbstsucht belohnt – zum Nachteil der Kunden.“
Unschön, was hier geschrieben wurde, insbesondere die pauschale Art und Weise, in der hier der gesamte Berufsstand der Berater der Finanzbranche (auch Makler sollten sich angesprochen fühlen, denn auch sie werden erfolgsorientiert bezahlt) diskreditiert wird.
Offensichtlich hatte die Verfasserin noch nie Gelegenheit, sich qualifiziert beraten zu lassen. Schade. Denn dann müsste sie wissen:
Nun denn: Angesichts der „Skandale“ der letzten Monate, zu vertreten durch einige ganz wenige, darf man sich als Branche nicht darüber wundern, wenn der eine oder andere Journalist den Blick aufs Ganze verloren hat.
Schade. Denn die volkswirtschaftliche Funktion der Berater in der Finanzbranche, zum Beispiel in der Mitwirkung an der Vermeidung von Altersarmut in breiten Bevölkerungsschichten, geht in der Diskussion so ganz verloren.
Was ist mit den vielen Millionen Beratungsgesprächen jedes Jahr, in denen die Verbraucher von ihrem Berater wertvolle Hilfestellung zu existentiellen Fragestellungen wie Absicherung des Vermögens oder Aufbau einer tragfähigen Alters- und Hinterbliebenenversorgung erhalten?