Und im Übrigen solle sich der Verbraucher ohnehin beim Abschluss von Vorsorgeverträgen primär an den Kostensätzen orientieren.
Nur auf den ersten Blick gute Ratschläge:
- Nachweislich liegen die durchschnittlichen Kostensätze bei Riester-Verträgen im Marktdurchschnitt nur um ein bis zwei Prozentpunkte über denen der staatlich nicht geförderten Produkte. Und dies allein aufgrund der zusätzlichen Aufwendungen aus der Zulagenverwaltung und wegen der niedrigeren Durchschnittsbeiträge. Und zum anderen werden die Kostennachteile auf der Ertragsseite deutlich überkompensiert. Denn zusätzlich zur Überschussbeteiligung und zum Schlussgewinnanteil gibt´s jährlich staatliche Zulagen, die wie ein Renditeturbo wirken, gegen den klassische Produkte keine Chance haben.
- Und darüber hinaus kann die Fokussierung auf die Kostensätze ganz generell dazu führen, wichtige Aspekte nicht zu berücksichtigen. Denn was nutzen niedrige Kosten, wenn die vom Versicherer erzielten Renditen schwach sind oder wenn es sich um ein Unternehmen handelt, dessen langfristige Existenz eher mit einem Fragezeichen versehen ist?
Argumente, so findet auch die Financial Times (13. Juli 2012), die gerade beim langfristigen Vorsorgesparen im Zweifel viel wichtiger sind als die letzte Hinter-Kommastelle bei den Kostensätzen.